71 Jahre Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Blindheit oder Sehbehinderung

für die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Liebe Besucher/innen,

herzlich Willkommen auf den Seiten der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule – einer traditionsreichen Bildungseinrichtung für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie feierten wir unser 70 jähriges Schuljubiläum am 30. Juni 2022 mit einem Festakt und am 01. Juli 2022 mit einem Schulfest. Wir danken allen Untertützern und Gästen, insbesondere unserem Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke für sein herzliches Grußwort.

In unserer Schule lernen Kinder und Jugendliche mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigungen von der 1. bis zur 10. Klasse. Hier ist Schule nicht nur Ort der Wissensvermittlung, wir verstehen unsere Einrichtung auch als Lernraum für ein vielfältiges und verantwortungsvolles Miteinander.

Verschaffen Sie sich gerne selbst auf diesen Seiten einen Einblick in unser Schulleben.

Im Namen des Kollegiums,
Herr Oelschläger
(Schulleiter)

Grußwort von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke
für das Doppeljubiläum der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule Königs Wusterhausen

Herr Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke

Liebe Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Freundinnen und Freunde der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule,

diese einzigartige Schule begleitet ihre Schülerinnen und Schüler durch die gesamte Schullaufbahn: Vom ersten Lesen, Schreiben und Rechnen bis zu den Grundlagen für die Fachoberschulreife oder das Abitur. Die Kinder und Jugendlichen erwerben mit Wahrnehmungstraining und Kurzschrift auch Fähigkeiten, die an kaum einer anderen Schule auf dem Lehrplan stehen. Schließlich sind die Bedingungen für Menschen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung dank des sonderpädagogischen Förderschwerpunkts Sehen hier ideal. Das macht die Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule in Brandenburg einzigartig.

Ihre Geschichte dauert schon über ein Jahrhundert und zeigt die erfolgreiche Weiterentwicklung vom Blindenheim zu einem lebendigen und offenen Ort des gemeinsamen Lernens. Dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf in der gymnasialen Oberstufe ganz selbstverständlich zusammenlernen, beeindruckt mich besonders. Es beweist, dass Inklusion hier nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern gelebter Alltag ist.

Zum Doppeljubiläum „120 Jahre Heimstatt für Blinde“ und „70 Jahre Blindenschule mit Internat“ gratuliere ich ganz herzlich und wünsche Ihnen, liebe Freundinnen und Freunde der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule, einen gelungenen Festakt und ein ganz besonders fröhliches Schulfest!

Ich bin sicher, dass diese außergewöhnliche Schule für ihre Schülerinnen und Schüler genau wie heute auch in Zukunft ein moderner Ort des Lernens und ein familiäres Zuhause sein wird. Für die kommenden 120 Jahre und darüber hinaus wünsche ich den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und allen Unterstützerinnen und Unterstützern alles erdenklich Gute, viel Erfolg für alle geplanten Projekte und allem voran eine immer starke Gemeinschaft! Und ich danke allen, die diesen Ort täglich zu einem ganz besonderen im Land Brandenburg machen.

Dr. Dietmar Woidke
Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Gelebte Inklusion seit vielen Jahren

Ist das, was gerade an der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte praktiziert und gelebt wird, nicht auch bereits gelebte Inklusion?

Das zentrale Anliegen, das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf in der gymnasialen Oberstufe ist in diesen historischen Gemäuern bereits Alltag, unter dem Dach einer Einrichtung mit dem Stempel Förderschule. Dieser "Makel" hindert Schülerinnen und Schüler ohne Förderschwerpunkt "Sehen" aber nicht daran, diese Einrichtung zu besuchen, gemeinsam mit sehbehinderten Schülerinnen und Schülern den Weg zum Abitur zu gehen. Sie profitieren dabei von der Kooperation mit der Gesamtschule Zeuthen - sicherlich deutschlandweit ein einmaliges Beispiel für die Öffnung einer Förderschule für Schülerinnen und Schüler ohne Förderschwerpunkt. Der Gewinn für beide Seiten ist immens, soziale Kompetenzen werden gefördert, geradezu benötigt im alltäglichen Umgang mit den Sehbehinderten, und was vielleicht noch viel wichtiger ist, der Umgang mit behinderten Menschen wird als etwas Selbstverständliches empfunden - ist das nicht gelebte Inklusion?

Ein weiteres wichtiges Signal dieses Königs Wusterhausener Weges ist die Erkenntnis, dass Inklusion keine Einbahnstraße sein muss, also die Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf werden an allgemeinen Schulen in Regelklassen beschult, sondern es ist auch möglich Regelschüler in entsprechende Klassen, wie zum Beispiel in der gymnasialen Oberstufe, zu integrieren. So interpretiert erscheinen die Inklusionsbestrebungen nicht als bedrohliche Wolken am Horizont der Bildungslandschaft sondern als Chance, auch für Förderschulen.

Vielleicht ist es möglich auf diesem Weg der Inklusion, dem Königs Wusterhausener Weg, Tradition und Inklusion langfristig zusammenzuführen und damit das Beste aus beiden Welten in die Moderne zu überführen - zum Wohle der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler.

Alle unter einem Dach ab der 11. Jahrgangsstufe

Seit dem Schuljahr 2014/15 lernen Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderschwerpunkt "Sehen" gemeinsam in der gymnasialen Oberstufe des OSZ Lübben am Standort Königs Wusterhausen. Dieses Miteinander sorgt für frischen Wind in den traditionsreichen Mauern.

Sind Sie neugierig geworden, dann lesen Sie weiter oder besuchen Sie uns vor Ort in Königs Wusterhausen.

Zwischen Tradition und Moderne

Die Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte in Königs Wusterhausen und ihre Chancen in einer inklusiven Bildungslandschaft Brandenburgs.

Frühjahr 2013, lebhaftes Treiben und Stimmengewirr sind auf den Gängen der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte zu erleben, Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderschwerpunkt "Sehen" lernen seit über zwei Jahren gemeinsam in der gymnasialen Oberstufe dieser Einrichtung, lernen miteinander und voneinander. Dieses Miteinander sorgt für frischen Wind in den traditionsreichen Mauern dieser Einrichtung, vor über 100 Jahren als Blindenheim unter Kaiser Wilhelm II. errichtet, seit über 60 Jahren als Schule für Blinde und Sehbehinderte fortgeführt. Zunächst in der DDR als einzige Einrichtung an der blinde und sehbehinderte Menschen ihr Abitur ablegen konnten, und nun, in der Bildungslandschaft der neuen Bundesrepublik, die einzige staatliche Blinden- und Sehbehinderteneinrichtung die das Abitur für Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt "Sehen" anbietet. Die Tradition - jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Sehbehindertenpädagogik wird konfrontiert mit den Anforderungen der Moderne - den Anforderungen und Konsequenzen der Inklusion.