Eine Neuntklässlerin bei der Ausbildungsbörse

Die jährliche Ausbildungsbörse in der Aula

Ist eine berufliche Entscheidung gefallen?

In der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule findet eine Ausbildungsbörse statt: Verschiedene Ausbildungs- und berufsorientierende Plätze werden dort den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9 und 10 vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Einblick bekommen, wie es nach der 10. Klasse für sie weitergehen soll. M., eine Schülerin der Klassenstufe 9 ist ebenfalls dabei. Sie hat zwar schon kleine Vorstellungen für die Zukunft, weiß aber trotzdem - wie die meisten in ihrem Alter - nicht so richtig, was aus ihr später werden soll. Sie möchte gerne in Richtung Psychologie gehen. Allerdings wäre IT vielleicht auch gar nicht so schlecht. Welche Entscheidung wird sie treffen und werden ihr die verschiedenen Betriebe weiterhelfen?

Die Ausbildungsbörse fand in der Aula der Blindenschule statt. Es gab insgesamt sechs verschiedene Stände und bei jedem konnte man sich eine der vielen Einrichtungen angucken und bot irgendetwas an. Stifte, Schreibblöcke usw.. Die Schüler/innen waren ziemlich begeistert über dieses Projekt und guckten sich die Stände mit viel Interesse an. Bei manchen Kindern sind sogar die Eltern gekommen, wie bei M., die sich mit ihrer Mutter fast bei jedem Tisch erkundigte. ​​​​        

Es hatte gerade einmal angefangen, da stürmten die beiden schon zum Marburger Stand bzw. dem Stand der Blista. Die Blista ist eine große und sehr bekannte Blindenschule in Deutschland. Sie liegt in Hessen in der Blindenstadt Marburg und bietet u.a. ein Gymnasium mit Abitur an. Davon abgesehen können die Blinden dort nicht nur ihren Schulabschluss machen, sondern auch ihr Studium oder sogar ihre Ausbildung. Es gibt verschiedene Sachen, die man dort erlernen kann. Wenn man aber noch nicht genau weiß, wo es hingehen soll, bietet die Blista auch Berufsberatungen, Hilfe beim Finden von Praktika und Orientierungstage zum Kennenlernen der Einrichtungen an. Der Ansprechpartner, der am Tisch saß, war Herr A.. M. und ihre Mutter führten ein ziemlich langes intensives Gespräch. Die beiden blendeten ein, dass M. sich jeweils für Psychologie und IT interessiert und ließen sich beraten. Zu beiden Sachen konnte Herr A. Auskunft geben. Vor allem zu IT, da die Schule auf diesen Fachbereich spezialisiert ist. Sie bieten dort die meiste Hilfe an, da diese Berufe super für Blinde geeignet sind. Bei Psychologie gibt es auch Möglichkeiten. Man könnte ein Studium dazu machen. Allerdings liegt das weiter abseits von Marburg und da gibt es keine Hilfe für blinde Menschen. Herr A. bot die Möglichkeit, dass man auf jeden Fall ein Abitur machen könnte, danach eine Ausbildung in Richtung IT und dann erst später, wenn man einen Arbeitsplatz hat, nebenbei ein Studium zum/ zur Psychotherapeuten.​​​​​​​​​                                                              

Als nächstes kam die Zeune Schule. Sie liegt in Berlin und bietet eine Berufsvorbereitung, Ausbildungen und Hilfe beim Finden von Praktika an und ist für blinde und sehbehinderte Menschen gut ausgestattet. Die Ansprechpartner sind Frau K. und Frau H.. M.`s Mutter kannte diese Schule schon und damit war es ein ziemlich kurzes Gespräch. Für M. war es nicht besonders relevant, da sie dazu tendiert einen Hochschulabschluss zu machen. Trotzdem nahmen die beiden einige Informationen auf, falls sie noch welche gebrauchen könnten.                             ​​                                                

Als drittes gingen sie zum ZAL Berlin Brandenburg, dass in Wildau liegt. Dieser Betrieb beschäftigt sich nur auf die Vorbereitung auf das Arbeitsleben. Dazu gehört eine Berufsberatung, Berufsvorbereitung, Ausbildungen, Hilfe beim Finden von Praktika und Orientierungstage zum Kennenlernen der Einrichtung. Die Ansprechpartner sind Frau V. und Herr P.. Bereits in der achten Klasse war die jetzige neunte Klasse in diesem Betrieb und hat sich dort verschiedene Berufsfelder angesehen. M. und ihre Mutter zeigten eher wenig Interesse und gingen weiter zum nächsten Stand. ​ ​                                          

Nun war der Stand des SFZ Berufsförderungszentrum Chemnitz an der Reihe. Diese Einrichtung ist ebenfalls sehr bekannt, da schon viele Schülerinnen und Schüler der Blindenschule Königs Wusterhausen nach der zehnten Klasse dort hingegangen sind, um dort eine Weiterbildung für ihr zukünftiges Arbeitsleben zu machen. Es bietet vor allem eine Berufsberatung, eine Berufsvorbereitung und Ausbildungen an und ist für blinde und sehbehinderte Menschen gut geeignet. Sie bieten verschiedene Berufsrichtungen wie zum Beispiel Physiotherapie an, was für Schülerin M. auch eine geeignete Möglichkeit wäre, da sie eine Leidenschaft für Sport hat. Die Ansprechpartner für Chemnitz ist Frau F.. Der letze Stand, den die beiden noch schafften zu besichtigen, war bbs Nürnberg bei dem die Ansprechpersonen Frau O. und Frau R. waren. Dort bieten sie Berufsberatungen, Berufsvorbereitungen, Ausbildungen und Hilfe beim Finden von Praktika an. Bei ihnen kann man u.a. den Beruf Physiotherapeut/in erlernen. M. und ihre Mutter hörten gespannt sich die letzten Infos an und somit neigte sich die Ausbildungsbörse dem Ende zu.

M. hat das Projekt sehr gut gefallen. Sie fand es gut, dass man verschiedene Einrichtungen zum Finden eines richtigen Berufes sprechen konnte. Sie hat sich alles gut angehört und ist bei ihrer alten Meinung geblieben, nach der zehnten Klasse nach Marburg zu gehen und dann im Laufe der Zeit sich richtig zu überlegen, welchen Beruf sie erlernen möchte, da sie die Idee von Herrn A. zwar durchaus gut fand, trotzdem diesbezüglich aber noch unsicher ist.

Schülerin M., 9. Klasse im Schuljahr 2024/25

 

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Praxislernen in Werkstätten

Seit dem Schuljahr 2022/23 kooperiert unsere Schule im Rahmen des Förderprogramms „Praxisnahe Berufsorientierung“ mit dem Zentrum für Aus- und Weiterbildung Berlin-Brandenburg (kurz: ZAL) in Wildau. Während einer praxisnahen Projektwoche erkunden die Achtklässler/innen in den Werkstätten des ZAL verschiedene Berufsfelder wie „Bildung und Soziales“, „Pflege“, „IT“, „Farb- und Raumgestaltung“, „Metalltechnik“ oder „Sanität-Heizung-Klima“. Sie werden von den Praxisanleitern/-innen theoretisch und praktisch durch die einzelnen Berufsfelder geführt und reflektieren und analysieren täglich ihre Erfahrungen, Fähig- und Fertigkeiten sowie ihren individuellen Lernzuwachs und die eigene berufliche Eignung für die ausgewählten Berufsbereiche. Auch vom/ von der jeweiligen/-r Ausbilder/in gibt es ein Feedback in Form einer schriftlich dokumentierten Einschätzung. Dieses Projekt dient der Förderung ausbildungsrelevanter Schlüsselkompetenzen und stärkt gleichzeitig den Zusammenhalt innerhalb der Klasse.