Tag der offenen Tür in der „Blindenschule“ Königs Wusterhausen

Hereinspaziert, hereinspaziert: Auch in diesem Jahr öffnen die Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule und das dazugehörige Internat wieder Tür und Tor und laden alle Schaulustigen zum Rundgang durch die zahlreichen Gebäude des Schulgeländes im Herzen Königs Wusterhausens ein.
Am Samstag, den 15.02.2025 können Interessierte von 10.00 bis 13.00 Uhr ein abwechslungsreiches und informatives Angebot der verschiedenen Bereiche von Schule und Internat nutzen, um einen Einblick in das tägliche Leben, Lernen und Arbeiten an dieser - im besten Sinne - besonderen Schule zu gewinnen.
An der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule – im Alltag auch gern als "Blindenschule" bezeichnet – werden Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sehen von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet und können danach auch ihr Abitur bzw. Fachabitur mit dem Schwerpunkt Sozialwesen in der Abteilung 4 des Oberstufenzentrums Dahme-Spreewald ablegen. Da es sich um die einzige Schule dieser Art im Land Brandenburg handelt, können die Schülerinnen und Schüler während der gesamten Schulzeit im angegliederten Internat wohnen, um tägliche Fahrten zu minimieren.
Am 15. Februar gibt es wieder viel zu sehen, hören, schmecken, fühlen, entdecken und auszuprobieren. Zum Beispiel wird gezeigt, wie die speziellen Lern- und Lehrmittel für sehgeschädigte oder blinde Schüler hergestellt und im Unterricht eingesetzt werden. Man kann verschiedene vergrößernde Sehhilfen kennenlernen, eine Einführung in die Braille-Schrift für Blinde erhalten, sich im Schreiben auf verschiedenen Punktschreibmaschinen ausprobieren.
Die Besucher haben außerdem die Möglichkeit, sich mit Augenbinden und Simulationsbrillen für unterschiedliche Sehbehinderungen verschiedenen alltäglichen und schulischen Aufgaben zu stellen, z. B. beim „Pass der Sinne“. Verschiedene Hilfsmittelfirmen werden den aktuellen Stand der Technik präsentieren und zeigen, welche Geräte nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern den Alltag erleichtern.
Außerdem gibt es wahre Schätze zu entdecken wie den schuleigenen Museumsraum und die Bibliothek mit ihrem riesigen Fundus an (nicht nur) Braille-Büchern aller Genres. Auch die Nähstube und der Kunstbasar sind einen Besuch wert: hier kann bestaunt werden, was die Schülerinnen und Schüler im WAT- und Kunstunterricht selbst herstellen und bei Gefallen können die Produkte auch erworben werden.
Wer es lieber aufregend und sportlich möchte, für den ist die Sporthalle genau der richtige Ort. Dort gibt es Rhönrad-Vorführungen und eine Einführung in die Grundlagen des Goalball-Spiels. Mutige können diese Sportarten selbst auszuprobieren. Aber auch im Haupthaus können sich alle Interessierten beim Showdown beweisen, eine Art Air-Hockey speziell für blinde Menschen.
Rhythmisch und melodiös geht es im Musikbereich zu. Nach dem Motto "Ukulele spielen kann ich blind" kann hier jeder in 15 min das Instrument erlernen, bei Interesse sogar ohne hinzuschauen.
Bei den halbstündlichen Führungen durch das Gelände und die Gebäude, angeboten von den Schülern der Klasse 10, können Sie alles anschauen und Fragen stellen. Die Führung steuert auch das Internat an, wo Sie sich ein Bild über den Wohnbereich machen können und endet im Bereich unserer Medienhersteller. Unsere Besucherinnen und Besucher können das umfangreiche Angebot aber auch auf eigene Faust erkunden.
Für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt – im Lehrerzimmer unterstützen uns die Eltern mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen zu sanfter Klavierbegleitung durch unsere Schülerinnen und Schüler; hier kann man eine entspannte Pause genießen und die Gelegenheit nutzen, um sich untereinander über die gewonnenen Eindrücke auszutauschen. Im Haus 7 bietet der Wahlpflichtbereich WAT kleine Häppchen zum Probieren an.
Wir freuen uns auf hoffentlich viele interessierte Besuchende, Eltern, Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch Lehrpersonen und Nachbarinnen und Nachbarn!