Ausbildungs- und Studienbörse am 24.01.2014
Auch blinde und sehbehinderte Schüler haben viele Fragen, wenn sie über ihre berufliche Zukunft nachdenken. So z.B.: Soll ich eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren? Oder: Wo kann ich denn meinen gewünschten Beruf erlernen?
Diese und andere Fragen bekamen die Schüler auf der fünften Ausbildungs- und Studienbörse, die am 24. Januar 2014 an unserer Schule stattfand, beantwortet. An der Veranstaltung nahmen die Schüler aus den Klassen 7 bis 12 der Brandenburgischen Schule und Schüler, die im Land Brandenburg integrativ beschult werden, teil.
Frau Vollbrecht, die Bildungssozialarbeiterin der Brandenburgischen Schule, hatte Ausbildungs- und Studieneinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet eingeladen.
Nach einer kurzen Begrüßung in der Aula durch den Schulleiter, Herrn Oelschläger, hatten die Schüler ausreichend Gelegenheit, ihre Fragen an den Informationsständen beantworten zu lassen. Bei der von Frau Vollbrecht und Frau Jasak organisierten Veranstaltung waren 21 Institutionen zu Gast, darunter Kooperationspartner wie das Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald (OSZ) und die Arbeitsagentur Königs Wusterhausen. Insbesondere für zukünftige Abiturienten war die Anwesenheit des OSZ von großem Interesse, da in der Brandenburgischen Schule ab dem kommenden Schuljahr die 11. Klasse mit der Fachrichtung Sozialwesen unter der Leitung des Oberstufenzentrums angeboten wird.
Es freute die selbst blinde Organisatorin sehr, neben der Firma AFA AG in diesem Jahr mit dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) einen weiteren Ausbildungsbetrieb gewonnen zu haben, der bereit ist, sehbehinderte Auszubildende zu integrieren. Vorreiter ist Alexander Schreck, ein ehemaliger Abiturient der Brandenburgischen Schule, der zurzeit eine Ausbildung beim LDS absolviert und bei erfolgreichem Abschluss auch übernommen wird. Unternehmen, die interessiert sind, einen blinden oder sehbehinderten Jugendlichen auszubilden, können gern mit der Brandenburgischen Schule Kontakt aufnehmen.
Darüber hinaus präsentierten Bildungseinrichtungen, die sich für Blinde und Sehbehinderte spezialisiert haben, aus Berlin, Chemnitz, Cottbus, Dresden, Halle, Frankfurt am Main, Mainz und Nürnberg ihre Angebote.
Seit einigen Jahren gibt es Hochschulen und Universitäten, die sich auf die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Studenten eingestellt haben. So die anwesenden Studieneinrichtungen wie die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, das Studienzentrum für Sehgeschädigte Karlsruhe, die Technische Hochschule Wildau, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Technische Universität Dresden.
Für jeden Blinden und Sehbehinderten ist die Vorbereitung - und das Studium selbst - mit einem enormen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden. Es müssen beispielsweise entsprechende Hilfsmittel beantragt und das Campusgelände kennengelernt werden. Ein blinder Student kann in der Vorlesung nicht das Tafelbild abschreiben oder die gerade ausgeteilte Kopie lesen.
So konnten die Schüler in Erfahrung bringen, dass die „Arbeitsgruppe Studium für Blinde und Sehbehinderte“ der TU Dresden alle Studienmaterialien für blinde und sehbehinderte Studierende entsprechend aufbereitet.
Möchte ein blinder oder sehbehinderter Student in Berlin studieren und benötigt entsprechende Hilfsmittel und/oder eine Vorlesekraft, so ist das Studentenwerk Berlin der richtige Ansprechpartner.
Auf diesem Weg möchten wir uns bei allen Bildungseinrichtungen für das gute Gelingen unserer Ausbildungs- und Studienbörse, insbesondere für das positive Feedback, bedanken! Wir freuen uns schon darauf, im kommenden Jahr an diese jährliche Tradition anknüpfen zu können und alle Institutionen zur Ausbildungsbörse begrüßen zu dürfen.
Regina Vollbrecht
Bildungssozialarbeiterin der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte