gemeinsames Brailleprojekt mit dem Friedrich-Schiller-Gymnasium
Am 11. Dezember 25 fand ein besonderes Kooperationsprojekt zwischen sechs Schülerinnen und Schülern der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule und einer achten Klasse des benachbarten Friedrich-Schiller-Gymnasiums statt. Ziel des Projekts war es, den Gymnasiasten einen praxisnahen Einblick in das Punktschriftsystem zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst erste Erfahrungen im Schreiben dieser Schriftart zu sammeln.
Zu Beginn erhielten die Gymnasialschüler:innen eine Einführung in den Aufbau , die Funktionsweise und die Besonderheiten der Punktschrift. Die blinden Kinder erklärten anhand von Beispielen, wie die sechs Punkte in unterschiedlichen Kombinationen Buchstaben, Zahlen und Zeichen darstellen und gingen dabei auch auf die Bedeutung dieses Schriftsystems für ihren Alltag ein.
Im Anschluss folgte die praktische Phase des Projekts. Die Gymnasiast:innen wurden in Kleingruppen eingeteilt, die jeweils von einer blinden Person aus unserer Schule angeleitet wurden. Gemeinsam lernten sie den Umgang mit der Punktschriftmaschine und erhielten Schritt-für-Schritt-Anweisungen, wie sie ihren eigenen Namen in Punktschrift schreiben können. Dabei standen nicht nur die Fingerfertigkeiten im Vordergrund, sondern auch der Austausch und das gegenseitige Verständnis.
Die Begegnung war geprägt von großer Neugier, Offenheit und Respekt. Viele der Gymnasiast:innen zeigten sich beeindruckt davon, wie selbstverständlich die blinden Schüler:innen mit dem Schriftsystem umgehen und stellten zahlreiche Fragen zu deren Alltag und Lernmethoden. Gleichzeitig bot das Projekt unseren blinden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzugeben und eine leitende Rolle zu übernehmen.
Am Ende nahmen die Gymnasiast:innen nicht nur ihren selbst in Punktschrift geschriebenen Namen mit nach Hause, sondern auch neue Erfahrungen und ein vertieftes Verständnis für die Bedeutung der Punktschrift. Das Projekt erwies sich als wertvolle Begegnung, die den Austausch zwischen beiden Schulen förderte und das Bewusstsein für Barrierefreiheit stärkte.